Belém in Lissabon: Fotospaziergang zu Kloster, Torre und MAAT

Fotospaziergang durch Belém

Belém stand für mich ganz oben auf der Lissabon-Liste. Das Mosteiro dos Jerónimos war für mich ein Muss. Auch das MAAT hatte ich schon auf Fotos gesehen und ich wusste sofort: Da muss ich hin, um die Architektur selbst zu fotografieren. Eigentlich wollten wir alles an einem Tag dort anschauen, aber leider hat das Personal des Klosters am ersten Tag gestreikt und wir konnten die Führung erst am nächsten Tag machen. Dafür waren wir zweimal beim Torre de Belém. Komm mit, ich zeige dir, was es in Belém alles zu entdecken gibt und gebe dir Tipps für deinen Besuch. Los geht’s!

Was macht Belém so besonders?

Belém liegt im Westen Lissabons direkt am Ufer des Tejo. Der Stadtteil ist bekannt für seine Denkmäler der Entdeckerzeit und die Kombination aus Geschichte und moderner Architektur. Besonders spannend für Fotografinnen ist der Kontrast zwischen den UNESCO-Weltkulturerbestätten und den klaren Linien des MAAT.

Der Torre de Belém

Der Torre de Belém ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Portugals. Er wurde zwischen 1514 und 1519 erbaut und diente ursprünglich als Festung zum Schutz der Tejo-Mündung. Seit 1983 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als Meisterwerk des manuelinischen Stils, der gotische und maritime Elemente vereint.

Torre de Belém
Der Torre de Belém bei unserem ersten Besuch.

Sei früh da und beginne mit einem Spaziergang vom Kloster Mosteiro dos Jerónimos zum Torre de Belém. Du kannst am Tejo-Ufer entlang gehen. Vor 9 Uhr ist beim Turm kaum etwas los und du kannst ihn ohne Menschenmassen fotografieren. Außerdem ist das Licht da noch viel besser. Das erste Mal waren wir am Vormittag dort. Da war es sehr voll, und Fotografieren war schwierig.

Vor dem Turm befindet sich ein Lisboa-Schriftzug. Hier kannst du schöne Erinnerungsfotos machen. Als wir zeitig in der Früh dort waren, war der Schriftzug noch ganz verlassen. Später bildet sich dann eine Schlange davor.

Bei meinem Besuch war der Torre de Belém wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Viele sagten mir, dass sich der Eintritt nicht lohnt. Ich glaube, wenn er offen gewesen wäre, hätte ich ihn mir trotzdem angesehen. Laut Website soll er noch bis Ende 2025 geschlossen sein. Näheres erfährst du auf der Website.

Torre de Belém
Der Torre de Belém vor 9 Uhr

Fototipps für den Torre de Belém

  • Spiele mit der Perspektive: Fotografiere den Turm nicht nur frontal, sondern auch über die Ecke oder aus der Froschperspektive. So wirkt er plastischer und seine Höhe kommt besser zur Geltung.
  • Nutze Linien als Blickführung: Die Brücke zum Turm oder Mauerkanten sind perfekte Führungslinien, die das Auge direkt ins Bild ziehen.
  • Setze auf die richtige Tageszeit: Morgens oder am Vormittag ist es ideal. Das Licht ist dann perfekt auf der Wasserseite.
  • Experimentiere mit Langzeitbelichtung: Mit einer längeren Belichtung kannst du vorbeilaufende Menschen verschwimmen lassen oder ganz „verschwinden“. So steht die Architektur allein im Fokus.
  • Details nicht vergessen: Neben Gesamtaufnahmen lohnen sich Nahaufnahmen von den Türmchen, Fenstern oder Steinornamenten. Sie zeigen die Handwerkskunst im Kleinen.
  • Menschen bewusst einsetzen: Touristen oder Radfahrer bringen Leben ins Bild und erzählen eine Geschichte. Achte dabei auf Balance zwischen Architektur und Bewegung.
  • Farbe vs. Schwarz-Weiß: Farbe betont das warme Gestein und den blauen Himmel, Schwarz-Weiß schafft zeitlose, dramatische Bilder mit starkem Kontrast.

Besuch des Mosteiro dos Jerónimos

Das Kloster Mosteiro dos Jerónimos zählt zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten von Lissabon. Ich habe eine Führung durch das Kloster gemacht. Du kannst es auch ohne Führung besuchen. Sei früh dort, da sonst die Warteschlange immer länger wird. Für mich hat sich die Führung gelohnt.

Das 300 Meter lange Mosteiro dos Jerónimos ist für nur rund 30 Mönche erstaunlich groß. König Manuel I. gab den Bau 1502 in Auftrag, fertiggestellt wurde er 1601. In der fast hundertjährigen Bauzeit wirkten zahlreiche Architekten mit, sodass sich verschiedene Baustile von Manuelinik über Gotik bis Renaissance vermischen. Seit 1983 gehört das Kloster zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Mosteiro dos Jerónimos
Mosteiro dos Jerónimos mit der Kirche Santa Maria: Auf dem Platz vor dem Kloster haben im Mai die Bäume geblüht.

Pastéis de Belém: Die süßeste Tradition

In der Nähe des Klosters findest du die Bäckerei, in der die berühmten Pastéis de Belém ihren Ursprung haben. Die Rezeptur geht auf die Mönche des Mosteiro zurück, die im 19. Jahrhundert begannen, die kleinen Puddingtörtchen zu verkaufen. Heute ist die Bäckerei weltberühmt, und die Schlange davor gehört fast schon zum Stadtbild. Warm aus dem Ofen schmecken sie am besten.

Ich habe sie in Belém nicht probiert. Nur dort dürfen sie Pastéis de Belém heißen. Überall anders heißen sie Pastéis de Nata und sind in jeder Bäckerei erhältlich. Geschmacklich soll es keinen Unterschied geben.

Kirche Santa Maria

Neben dem Kloster befindet sich die Kirche Santa Maria. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Leider wurden bei meinem Besuch Teile der Kirche gerade restauriert. Hier wurden der Seefahres und Entdecker Vasco da Gamas und der Nationaldichter Luís de Camões sowie Mitglieder der portugiesischen Königsfamilie wie König Manuel I beigesetzt. Der Eintritt ist kostenlos.

Der Platz vor dem Kloster ist sehr schön. Leider war der Brunnen nicht in Betrieb. Im Mai haben die Bäume geblüht, was sich sehr schön auf Fotos macht.

Mehr über die Führung und das Kloster inklusive Fototipps erzähle ich dir in Mosteiro dos Jerónimos in Belém: Lissabons berühmtestes Kloster.

Das Padrão dos Descobrimentos

Weiter geht es zum Padrão dos Descobrimentos, einem Denkmal zu Ehren der portugiesischen Seefahrer, das sich in unmittelbarer Nähe zum Kloster am Tejo-Ufer befindet. Dort bietet sich ein toller Blick auf die Ponte 25 de Abril.

Padrão dos Descobrimentos in Belém
Padrão dos Descobrimentos mit Blick auf die Ponte 25 de Abril

Das Denkmal wurde zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer 1960 errichtet. Heinrich war Sohn des portugiesischen Königs Johann I. und begründeten die Geschichte Portugals als See- und Kolonialmacht.

33 Persönlichkeiten der portugiesischen Geschichte finden sich auf dem Padrão dos Descobrimentos wieder. Auf dem Denkmal befindet sich eine Aussichtsplattform, zu der du mit einem Aufzug gelangst. Ich war nicht auf der Aussichtsplattform.

Padrão dos Descobrimentos in Belém
Padrão dos Descobrimentos: Du findest auf dem Denkmal 33 historische Persönlichkeiten.

Vor dem Monument befindet sich eine Windrose mit einem Durchmesser von 50 m, die aus Mosaiksteinen gestaltet wurde. Sie zeigt die Seerouten der Seefahrer und war ein Geschenk von Südafrika an Portugal.

Mehr über Tickets und Öffnungszeiten erfährst du auf der Website.

Fototipps für das Padrão dos Descobrimentos

  • Wähle bewusst den Bildausschnitt: Nahaufnahmen betonen die Figuren und ihre Details, während Totalen die monumentale Form des gesamten Denkmals zeigen.
  • Perspektive einsetzen: Von unten fotografiert wirkt das Denkmal noch imposanter und die Figuren ragen kraftvoll in den Himmel. Von der Seite aus gewinnt man Dynamik, weil die Figuren wie eine Prozession ins Bild ziehen.
  • Kontrast Himmel – Stein nutzen: Ein blauer Himmel verstärkt den hellen Stein. Wolken können zusätzliche Struktur geben und den Hintergrund lebendiger machen.
  • Kontext einbeziehen: Fotos mit der Brücke im Hintergrund verbinden das Denkmal mit der Stadtlandschaft, was perfekt für Storytelling ist. So erzählst du nicht nur von einem Monument, sondern auch von seiner Lage am Tejo.
  • Spiel mit Symmetrie und Geometrie: Das Denkmal selbst hat starke Linien und klare Formen. Nutze sie bewusst für geometrische Kompositionen, z. B. symmetrische Ansichten oder diagonale Linien, die ins Bild führen.
Padrão dos Descobrimentos in Belém
Padrão dos Descobrimentos in Belém

Das MAAT

Wenn du am Tejo-Ufer entlang gehst, gelangst du zum MAAT, dem Museum für Kunst, Architektur & Technologie. Es wurde 2016 eröffnet und steht für die moderne Seite von Belém. Das Gebäude mit seiner wellenförmigen Fassade spiegelt das Licht des Tejo und bietet spektakuläre Fotomotive.

MAAT in Belém
Das MAAT in Belém: Von der Uferpromenade hast du auch einen tollen Blick auf die Ponte 25 de Abril.

Das Dach kann kostenlos betreten werden. Von dort bietet sich ein großartiger Blick auf die Ponte 25 de Abril. Vom Dach führt eine Brücke über die Straße. Von dieser Brücke hast du eine tolle Perspektive auf das Dach.

Dach des MAAT in Belém
Vom Dach des MAAT in Belém hast du einen fantastischen Blick auf die Ponte 25 de Abril.

Du willst das Museum auch besuchen? Mehr über Tickets und Öffnungszeiten findest du auf der Website des MAAT.

Fototipps für das MAAT

Das MAAT ist ein Paradies für Architekturfotografie: geschwungene Linien, futuristische Formen und spannende Kontraste machen es zu einem Motiv, das nie langweilig wird. Ich wäre am liebsten noch viel länger dort geblieben. Es ist wirklich sehr interessant zum Fotografieren.

MAAT in Belém
MAAT in Belém: Auf der Uferpromenade war nicht allzu viel los.
  • Linien nutzen: Das MAAT lebt von seinen geschwungenen Formen und Mustern. Platziere die Linien bewusst so, dass sie den Blick ins Bild führen.
  • Spiele mit verschiedenen Perspektiven: Totale für den Kontext mit der Brücke, schräge Blickwinkel für Dynamik, Detailaufnahmen für abstrakte Strukturen.
  • Licht bewusst einsetzen: Mittagslicht betont die geometrische Struktur, während Abendlicht die Formen weicher modelliert. Im Schwarz-Weiß wirken die Kontraste dramatisch, in Farbe harmoniert die helle Fassade mit dem tiefblauen Himmel.
  • Menschen als Maßstab: Kleine Figuren auf den Treppen oder an der Promenade geben Größenwirkung und erzählen urbane Geschichten. Ohne Menschen wirkt das Bauwerk monumental, fast außerirdisch. Mit Menschen wird es greifbarer.
  • Reflexionen und Muster: Polierte Oberflächen und die Fassadenstruktur bieten tolle Möglichkeiten für Spiegelungen und grafische Kompositionen. So kannst du abstrakte Bilder schaffen, die wie Kunstwerke wirken.
  • Farbe vs. Schwarz-Weiß: In Schwarz-Weiß wird die Struktur betont, das Auge konzentriert sich auf Kontraste, Muster und Licht. In Farbe spielt der warme Glanz der Fassade mit dem Blau des Himmels. Für eine Serie lohnt sich ein Mix aus beiden Looks.
  • Kontext einbeziehen: Die Brücke im Hintergrund setzt einen spannenden Kontrast zwischen futuristischer Architektur und industrieller Baukunst. Nutze diesen Dialog bewusst in deinen Kompositionen.

Welches Equipment ist empfehlenswert?

Mit einem “Immerdrauf”-Objektiv, das die Brennweiten 20 bis 100 mm abdeckt, kommst du gut aus. Für das Kloster ist ein Weitwinkel-Objektiv empfehlenswert.

Welches Equipment habe ich verwendet?

Ich habe für die Außenaufnahmen mein Kit-Objektiv mit einer Brennweite von 18 bis 135 mm verwendet. Im Kloster hatte ich mein Weitwinkel-Objektiv mit einer Brennweite von 10 bis 22 mm.

Häuser in Belém
Ich fand die Häuser in Belém mit den Azulejos-Fassaden faszinierend. Auch ein Starbucks sieht hier hübscher aus.

Wann war ich dort?

Ich war im Mai 2025 dort.

Wie kommst du nach Belém?

Belém liegt im Westen von Lissabon, direkt am Ufer des Tejo. Am einfachsten kommst du mit der Straßenbahn Linie 15E oder der Buslinie 728 dorthin. Beide fahren vom Praça do Comércio ab und brauchen etwa 20 Minuten. Wenn du am Bahnhof Cais do Sodré bist, kannst du auch den Vorortzug Richtung Cascais nehmen und in Belém aussteigen.

Häuser in Belém
Häuser in Belém: Manche Fassaden sind schon in die Jahre gekommen.

Tipps für deinen Besuch

Damit dein Besuch in Belém entspannt und fotoreich wird, hier noch ein paar praktische Tipps.

  • Komm früh am Morgen: Ab 9 Uhr werden die Hotspots deutlich voller. Wer früh da ist, hat mehr Ruhe zum Fotografieren und besseres Licht.
  • Plane genug Zeit ein: Mit Kloster, Torre, Padrão, MAAT und Pastéis bist du locker über einen halben Tag beschäftigt, auch wenn du das MAAT nicht von innen besichtigst.
  • Beste Besuchszeit: Das Mosteiro dos Jerónimos und die Kirche Santa Maria haben montags geschlossen. Am Wochenende ist es in Belém noch voller als unter der Woche. Plane deinen Besuch lieber an einem Wochentag.
  • Kombiniere Sehenswürdigkeiten clever: Starte am Kloster, spaziere am Ufer zum Torre und geh dann weiter bis zum MAAT. So hast du einen roten Faden und siehst unterwegs immer wieder spannende Fotospots.
  • Fotopausen einplanen: Es gibt nicht nur die großen Monumente. Auch kleine Details wie Mosaike, Hausfassaden oder Boote am Fluss lohnen sich für Fotos.

Kurzinfo Belém (Lissabon)

📍 Adresse: Westlich von Lissabon, entlang des Tejo
🕒 Beste Zeit: Frühmorgens
💰 Eintritt: Torre (geschlossen bis Ende 2025), MAAT 9 €, Kloster 10 €
🚋 Anreise: Tram 15E, Bus 728 oder Zug ab Cais do Sodré
🍮 Highlight: Pastéis de Belém – original nur in der Rua de Belém 84 – 92
📸 Fotospots: Torre, Kloster, Padrão, MAAT, Tejo-Ufer
🌉 Besonderheit: Blick auf Ponte 25 de Abril

Belém ist der perfekte Mix aus Kultur, Fotospots und entspanntem Stadtflair. Ein Spaziergang am Tejo mit Blick auf die Brücke, das majestätische Kloster und die moderne Architektur des MAAT machen Belém für mich zu einem unvergesslichen Teil von Lissabon.

Kurz zusammengefasst

  • Belém liegt westlich von Lissabon am Ufer des Tejo und ist reich an Geschichte und Architektur.
  • Der Torre de Belém und das Mosteiro dos Jerónimos sind seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe.
  • Das MAAT bietet moderne Architektur und einzigartige Perspektiven für Fotografinnen.
  • Frühmorgens ist die beste Zeit für Fotos am Torre und an der Promenade.
  • Vom Dach des MAAT hast du den besten Blick auf die Ponte 25 de Abril.
  • Das Padrão dos Descobrimentos ehrt 33 portugiesische Entdecker.
  • Belém erreichst du mit der Tram 15E oder dem Zug ab Cais do Sodré.
  • Beste Besuchszeit: Wochentage sind ruhiger.

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