Hoch oben auf einem bewaldeten Hügel thront der Palácio da Pena, ein Schloss in Sintra, das aussieht, als sei es direkt einem Märchen entsprungen. Oder aus Disneyland. Schon von weitem fallen die leuchtenden Farben Gelb, Rot und Blau ins Auge, die sich durch das Grün des Parks ziehen und das Bauwerk zu einem der farbenprächtigsten und faszinierendsten Schlösser Europas machen. Ich habe den Palácio da Pena während eines Tagesausflugs nach Sintra besucht. Jetzt erzähle ich dir mehr über den Palast und meine persönlichen Eindrücke. Los geht’s!
Palácio da Pena in Sintra: Der Königspalast
Der Palácio da Pena ist heute nicht nur ein Meisterwerk der Architektur, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der bewegten portugiesischen Geschichte, von klösterlicher Abgeschiedenheit über königlichen Glanz bis hin zum beliebten Ausflugsziel für Besucher aus aller Welt.
Von der Kapelle zum Kloster
Bereits im 12. Jahrhundert stand auf dem Hügel von Sintra eine kleine Kapelle, die der Nossa Senhora da Pena (Unserer Lieben Frau vom Kummer) gewidmet war. Im 16. Jahrhundert ließ König Manuel I. an dieser Stelle ein Hieronymitenkloster errichten. Über 300 Jahre lang lebten hier Mönche in Abgeschiedenheit und Stille.
Zerstörung und Verfall
Das große Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 beschädigte das Kloster schwer. Nur die kleine Kapelle blieb weitgehend erhalten. Nach der Auflösung der religiösen Orden in Portugal im Jahr 1834 verfiel das Kloster zusehends und wurde schließlich aufgegeben.
Die Entstehung des Märchenschlosses
Im Jahr 1838 entdeckte der kunstbegeisterte König Ferdinand II. die Ruinen und verliebte sich in den Ort. Inspiriert vom Geist der Romantik, beschloss er, das alte Kloster in einen farbenfrohen Palast zu verwandeln. Der deutsche Architekt Wilhelm Ludwig von Eschwege setzte diese Vision um. Nach über 30 Jahren Bauzeit war der Palácio da Pena im Wesentlichen 1854 fertiggestellt. Er wurde die Sommerresidenz der königlichen Familie.
Vom Königspalast zum UNESCO-Weltkulturerbe
Nach dem Tod Ferdinands II. ging er 1889 in Staatsbesitz über. Als 1910 die Republik ausgerufen wurde, wurde das Schloss zum Nationaldenkmal erklärt und für Besucher geöffnet. 1995 wurde der Palácio da Pena als Teil der Kulturlandschaft Sintra zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Architektur: Ein wilder Stilmix
Der Palácio da Pena ist ein Paradebeispiel für die Romantik des 19. Jahrhunderts. Hier treffen Neogotik, Neorenaissance, Neomanuelinik und maurische Elemente aufeinander, als hätte ein Architekt all seine Fantasien in Stein gegossen. Türmchen, Zinnen, Kuppeln und filigrane Verzierungen sorgen für eine verspielte, fast surreale Atmosphäre und lassen den Palácio wie ein Märchenschloss wirken.

Farbenfrohe Fassade
Die kräftigen Farben sind kein Zufall: Sie sollen das Schloss bereits aus der Ferne sichtbar machen und ihm einen unverwechselbaren Charakter verleihen. Die Kombination aus Gelb, Rot und Blau wirkt wie ein Gemälde und macht den Palácio da Pena zu einem beliebten Fotomotiv.

Rein in den Palast
Im Inneren erwarten dich prunkvolle Räume, kunstvoll verzierte Decken und originales königliches Mobiliar. Jeder Raum erzählt von der Geschichte Portugals und dem Leben der Königsfamilie, die hier ihre Sommer verbrachte.

Der Balkon mit Ausblick
Ein absolutes Highlight ist der Balkon, der einen spektakulären Blick über die grünen Hügel von Sintra bis hin zum Atlantik bietet. Hier entstehen die schönsten Fotos, und die Aussicht ist schlicht atemberaubend.
Parque da Pena: Ein Garten voller Geheimnisse
Rund um das Schloss erstreckt sich der Parque da Pena, ein riesiger, romantischer Landschaftsgarten. Verschlungene Pfade führen durch dichte Wälder, vorbei an exotischen Pflanzen, versteckten Seen und geheimnisvollen Bauwerken. Hier lässt es sich wunderbar spazieren und immer wieder neue Ecken entdecken.

Mein Besuch im Palácio da Pena in Sintra
Wir haben den Palast und den Garten im Rahmen eines Tagesausflugs nach Sintra besucht. Mehr über den gesamten Tagesausflug erfährst du demnächst in einem eigenen Blogartikel.
In der Nähe des Schlosses sind wir aus dem Reisebus ausgestiegen und wurden von unserem Guide zum Eingang geführt. Schon beim Ankommen ist mir aufgefallen, dass deutlich mehr Menschen unterwegs waren als am Vormittag in der Quinta da Regaleira. Es hat sich auch hier ausgezahlt, in der Gruppe unterwegs zu sein, denn wir mussten uns nicht lange anstellen.
Erste Eindrücke und Atmosphäre
Der erste Eindruck vom Park war überwältigend: Überall hohe Bäume und verschlungene Wege. Die Atmosphäre ist wirklich märchenhaft. Ich habe mich sofort in eine andere Zeit versetzt gefühlt. Besonders beeindruckend fand ich die Mischung aus exotischen Pflanzen, riesigen Farngärten und verwunschenen Pfaden, die zum Erkunden einladen.
Die Führung
Unser Guide führte uns zügig durch den Park in Richtung Schloss und erzählte unterwegs spannende Geschichten über die Entstehung des Palasts und das Leben der Königsfamilie. Der Weg zum Schloss ist steil, aber die Anstrengung zahlt sich aus.
Leider hatten wir nur zwei Stunden Zeit für den gesamten Besuch, was für mich viel zu wenig war. Wir haben leider nicht so viel vom Park gesehen, da wir ziemlich flott Richtung Schloss gegangen sind. Es wäre schön gewesen, den Park noch etwas länger zu erkunden.
Wenn du gerne fotografierst oder einfach die Natur genießen möchtest, empfehle ich dir, den Park auf eigene Faust und mit mehr Zeit zu besichtigen.
Im Palácio da Pena
Als ich durch das erste Tor des Schlosses gegangen bin, hatte ich das Gefühl, ein Märchenschloss zu betreten. Die Architektur mit der Mischung aus verschiedenen Stilen ist faszinierend.

Wir sind ohne unseren Guide ins Schloss gegangen. Wir konnten ohne große Wartezeit an den Individualtouristen vorbeikommen, mussten uns aber trotzdem in die Schlange der Gruppen stellen, da gerade viele Gruppen gleichzeitig ins Schloss wollten.
Im Inneren wurden wir praktisch durch die Räume geschoben. Es war sehr voll, doch die prunkvollen Säle, die kunstvollen Decken und die königlichen Möbel machten den Rundgang absolut lohnenswert.
Besonders beeindruckend fand ich den Kreuzgang des Klosters, der noch erhalten ist.

Auch die Terrassen und Balkone, von denen aus man einen tollen Ausblick auf Sintra und die umliegenden Hügel hat, sind ein echtes Highlight.

Welches Equipment ist empfehlenswert?
Für das Schloss und die Innenräume ist ein Weitwinkel-Objektiv empfehlenswert. Im Park kommst du mit einem “Immerdrauf”-Objektiv mit einer Brennweite von 20 bis 100 mm gut aus.
Welches Equipment habe ich verwendet?
Ich habe mein Weitwinkel-Objektiv mit einer Brennweite von 10 bis 22 mm sowie mein Kit-Objektiv mit einer Brennweite von 18 bis 135 mm verwendet.
Wann war ich im Palácio da Pena?
Ich war im Mai 2025 an einem Nachmittag dort.

Adresse
Estrada da Pena, 2710-609 Sintra, Portugal
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten vom Palácio da Pena findest du auf der Website.
Tipps für deinen Besuch
- Du kannst nicht direkt mit dem Auto bis zum Schloss fahren. Die Zufahrten sind eng und überlastet. Parkplätze am Palast sind begrenzt und teuer. Am besten parkst du im Zentrum von Sintra oder am Bahnhof. Nimm die öffentlichen Verkehrsmittel oder ein Tuk-Tuk zum Palácio da Pena. Wer sportlich ist, kann den Palast auch zu Fuß erreichen. Der Weg dauert 45–50 Minuten.
- Es gibt Tickets, die nur für den Park gelten, und Tickets, mit denen du auch ins Schloss kommst. Du musst dich also schon vorher entscheiden, was du gerne sehen möchtest.
- Der Palast ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Portugals. Wer früh kommt, genießt die Atmosphäre mit weniger Andrang und hat bessere Fotomöglichkeiten.
- Sowohl der Palast als auch der riesige Park können nur zu Fuß erkundet werden. Die Wege sind oft steil und uneben. Bequeme Schuhe sind daher ein Muss.
- Die Wege sind mit einem Kinderwagen befahrbar. Wir hatten eine Familie mit zwei Kleinkindern in unserer Gruppe.
- Rucksäcke sind im Schloss erlaubt. Allerdings musst du sie in den Innenräumen vorne tragen.
- Wenn du nicht so gut zu Fuß bist, gibt es ein Shuttle, das dich zum Schloss bringt. Unser Guide hat das Shuttle für eine Familie organisiert.

Der Palácio da Pena ist ein Ort, an dem Fantasie und Geschichte auf einzigartige Weise miteinander verbunden sind. Wer Sintra besucht, sollte dieses Märchenschloss auf keinen Fall verpassen, denn es ist ein echtes Highlight Portugals. Ich muss allerdings gestehen, dass mir der Andrang dort zu groß war.
Komm mit auf meine Reise nach Lissabon im Mai 2025!
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